5 gute Vorsätze für Eltern und wie Du sie auch erreichst!
“Mehr Zeit mit der Familie verbringen” ist unter den Top 3 der guten Vorsätze fürs neue Jahr.
Erschreckend nur, das lediglich 5% der Deutschen ihre Vorsätze auch tatsächlich das Jahr über umsetzen.
Ich denke nicht, dass das der mangelnden Willensstärke oder einer Charakterschwäche zuzuschreiben ist.
Viel eher liegt es wohl an den Zielen und daran, wie wir es gewohnt sind Dinge anzugehen.
Als ich noch im Jugendamt arbeitete und dort regelmäßig mit Familien Hilfepläne vereinbarte, erfolgte die Zielsetzung in diesen Plänen immer nach bestimmten Kriterien, damit sie auch wirklich erreicht werden konnten.
Die Ziele mussten S.M.A.R.T. sein.
S.M.A.R.T. ist eine Abkürzung aus dem Personal- und Projektmanagement, die Kriterien zur Definition von Zielen beschreibt.
S = spezifisch: Ziele müssen so präzise wie möglich formuliert sein
M = messbar: Ziele müssen messbar sein
A = attraktiv: Ziele müssen für die betreffende Person erstrebenswert sein
R = realistisch: Ziele müssen für die betreffende Person zu erreichen sein können/realisierbar sein
T = terminiert: Ziele müssen mit einem fixen Datum/Zeitpunkt festgelegt werden können
Diese Methode ist besonders effektiv und daher auch wunderbar für persönliche Ziele geeignet.
Wenn Du Deine Ziele S.M.A.R.T. formulierst, wirst Du sie nicht nur klarer vor Augen haben, sondern sie in kleinen Schritten auch viel leichter erreichen und somit langfristig gewinnen!
Wie eine solche Zielformulierung nun konkret aussehen kann, möchte ich Dir anhand 5 guter Vorsätze (Ziele) für Eltern verdeutlichen.
5 gute Vorsätze für Eltern
1. Mehr Paarzeit verbringen
Endliche wieder mehr Zeit mit dem Partner zu verbringen steht gerade bei jungen Eltern oft ganz oben auf der Wunschliste für das nächste Jahr.
Tipps, wie Du und Dein Partner trotz elterlicher Verpflichtung auch im Alltag noch ein Paar bleibt, habe ich Dir hier schon einmal vorgestellt:
“Eltern sein – Paar bleiben. 10 Tipps, die wirklich ALLE Eltern umsetzten können!“
Der Wunsch nach mehr Paarzeit allein geht im Alltag jedoch oft verloren.
Dieses Ziel ist viel zu unkonkret, um es das ganze Jahr über im Blick zu behalten.
Um es S.M.A.R.T. zu machen könnte der Vorsatz zum Beispiel so lauten:
Wir verbringen einen Tag im Monat alleine und bewusst (ohne Ablenkung) zusammen!
Hier lässt sich am Ende jeden Monats deutlich erkennen, ob das Ziel erreicht wurde. Es wird konkret und kleinschrittig, da es sich nicht diffus auf das ganze Jahr bezieht und genau beschreibt, wie die Paarzeit aussehen soll.
Um die Umsetzung noch leichter zu gestalten, solltest Du so viel wie Möglich im Voraus planen.
Leg, wenn möglich, bereits für das ganze Jahr konkrete Tage fest, an denen ihr eure Paartage verbringt.
Der nächste Schritt wäre zu überlegen, wer in dieser Zeit die Kinder hüten könnte. Wenn Oma & Opa einspringen können, dann leg mit ihnen gemeinsam einen regelmäßigen Oma & Opa Tag im Monat fest.
Das gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Verwandten und Freunde. Vielleicht kannst Du die Monate auch in einem bestimmten Rhythmus auf mehrere Personen aufteilen.
Einmal alle 3-4 Monate können sich bestimmt auch Freunde Zeit nehmen. Und als Dankeschön hütet Ihr deren Kinder im gleichen Rhythmus 😉
Wenn Du einen Babysitter brauchst, dann erkundige Dich schon im Voraus nach einem und plane Kennenlerntage ein.
In meinem Gastartikel von Babysits bekommst Du tolle Tipps um den richtigen Babysitter zu finden:
“5 Eigenschaften, die einen guten Babysitter ausmachen. Plus kostenlose Checkliste!“
Hast Du den richtigen gefunden, dann buche ihn gleich für mehrere Termine!
P.s: All das gilt natürlich auch für eine regelmäßige Mama- oder Papa-Auszeit! Am besten sofort festlegen!
2. Weniger Perfektionismus
Ein sauberes Haus, die perfekte Figur, ordentliche, wohlerzogene, hübsch gestylte Kinder, täglich frischgekochtes Essen, gut im Job, Quality-time mit den Kindern … unsere Ansprüche als Eltern sind hoch und vielfältig.
Doch wer meint all das allein zu schaffen, der macht sich etwas vor!
Auch wenn Instagram & Co uns oft das Gegenteil suggerieren wollen.
Aber die Mutter mit dem perfekten selbst gebackenem Kuchen hat vielleicht ein völlig chaotisches Haus oder einen Hauself.
Weniger Perfektionismus ist daher ein wunderbarer Vorsatz für alle Eltern.
Allerdings beinhaltet er einfach zu viel.
Du solltest für Dich daher Prioritäten setzen. In welchen Bereichen könntest Du mehr Abstriche machen? Wo absolut nicht?
Wo könntest Du den fehlenden Perfektionismus am ungefährlichsten ausprobieren?
Wenn Du Dir darüber klar geworden bist könnte Dein Vorsatz zum Beispiel so aussehen:
Ich werde bis zum Ende des Jahres nur noch Fertigkuchen/-kekse etc. für Kindergartenfeiern kaufen!
Ich werde täglich 5 Minuten ein Zimmer im Haus aufräumen!
Die 5-Minuten-Regel ist übrigens generell eine sehr effektive Methode um Ziele umzusetzen!
Denn, wenn Du täglich nur 5 Minuten in etwas investierst, das Dir sonst eher weniger Spaß macht, bist Du viel motivierter es durchzuziehen UND schaffst langfristig gesehen VIIIIIEEEEL mehr, als wenn Du es täglich vor Dir herschiebst.
Wenn Du mehr über die 5-Minuten-Methode erfahren möchtest, empfehle ich Dir den Artikel von Aktiv mit Kindern:
“Richtig aufräumen: Mit 5-Minuten-Regel und Korbmethode zu einer ordentlichen Wohnung!”
3. Weniger mit den Kindern schimpfen!
Ein sehr ehrgeiziger Vorsatz, der nicht immer leicht umzusetzen ist.
Oft sind wir so stark in unseren Verhaltensmustern behaftet, dass wir das Gefühl haben, uns nie ändern zu können.
Im Durchschnitt dauert es 2-8 Monate neue Verhaltensweisen erfolgreich zu etablieren und zu automatisieren.
Je nach Ziel und Persönlichkeit. Du solltest Dich bei der Erreichung Deiner Ziele also nicht zu sehr unter Druck setzten und schon gar nicht mit anderen vergleichen!
So gibt es auch nicht DIE eine Methode, die Dir dabei helfen wird ein harmonischeres Familienleben zu führen.
Um trotzdem im kommenden Jahr die für Dich beste Methode zu finden, wie Du mit Alltagsstress besser umgehen kannst und Deine Kinder weniger oft anmeckerst, könnte Dein Ziel so lauten:
Ich recherchiere jeden Sonntag im Internet nach einer Methode zur Stressbewältigung und probiere sie aus!
Hast Du eine Methode gefunden, die Dir zusagt, kannst Du weiter vorgehen:
Ich wende diese Methode täglich 5 Minuten nach dem Aufstehen an!
Sei nicht zu streng mit Dir, wenn Du es nicht gleich täglich schaffst. Lasse Dir aber auch nicht zu viele Schlupflöcher.
Denke einfach immer dran, neue Gewohnheiten brauchen Zeit. Aber jeder kleine Schritt bringt Dich Deinem Ziel näher!
Eine Inspiration, um Dein Ziel zu erreichen, könnte zum Beispiel der Artikel auf Nelefees- Der Familienblog für Dich sein:
“15 Tipps, die helfen, um dein Kind weniger anzuschreien!“
4. Bewusster zusammenleben/ Familienzeit genießen
Die Momente mit der Familie mehr genießen, die hektischen Zeiten entschleunigen.
Weniger Zeit vor dem Handy oder dem Laptop verbringen.
Vorsätze, die wir oft nicht nur zum Jahresende hin fassen, sondern die sich immer wieder in unser Gewissen schleichen.
Bis zur nächsten WhatsApp-Nachricht.
Mehr Zeit mit der Familie (und ohne Handy) zu verbringen sollte genauso ein fester Termin in unserem Kalender sein, wie die regelmäßige Zahnkontrolle. Nur öfter 😉
Das Ziel sollte also auch hier konkret und terminisiert sein!
Ich lese meinen Kindern jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vor!
Ich spiele jeden Sonntag 30 Minuten mit meinem Sohn Lego!
Ebenfalls ein schönes Ziel in diesem Zusammenhang ist es neue Familienrituale auszuprobieren oder einzuführen.
Wir fahren jedes erste Wochenende im Mai mit dem Zug in eine Stadt, in der wir noch nie zuvor waren, und verbringen dort das Wochenende!
Ein Ritual, das ich gern in unserer Familie einführen würde. Bisher noch erfolglos. Aber ich bin dran 😉
Ein Familienritual, das wir im letzten Jahr einführten, es aber schon felsenfest in unserem Terminkalender für die nächsten Jahre verankert haben:
“Winterferien mit Harry Potter im FEZ-Berlin“
Von nun an nehmen wir uns mindestens 2 Tage Urlaub in den Winterferien, um sie mit dem Zicklein im FEZ zu verbringen.
Für neue Familienrituale darf es aber auch weniger aufwendig und gerne auch alltäglich sein.
Ideen dafür findest Du zum Beispiel hier:
“10 schöne kleine Familienrituale“
5. Wieder mehr auf das eigene Bauchgefühl hören
Erziehungsratgeber schießen seit einigen Jahren explosionsartig aus allen Richtungen.
Mittlerweile schaffen es Bücher zum Thema Erziehung sogar auf die vordersten Plätz der Bestseller-Listen.
Ihre Titel sind dabei so vielfältig wie ihre Erziehungsansätze und -ansichten.
Puh, wenn man bei dem Überangebot nicht eher überfordert als ermutigt ist.
Dabei nehme ich mich als Sozialpädagogin gar nicht raus. Im laufe meines Studiums habe ich verschiedene Ansätze und Theorien kennengelernt und muss sagen, viele klingen sehr überzeugend und einleuchtend. Bis man sich mit der nächsten Methode befasst, die genau vom Gegenteil ausgeht.
Erziehungsratgeber können bei konkreten Schwierigkeiten sicher eine Hilfe sein. Doch Menschen sind nun einmal Individuen.
ES GIBT KEINE MATHEMATISCHE FORMEL, MIT DER WIR ALLE KINDER “ERZIEHEN” KÖNNEN!
Es gibt nicht DEN Erziehungsratgeber, der für uns alle funktioniert.
Und ich kenne Erzieher, Erziehungsratgeber, Psychologen und Verhaltenstherapeuten, die mit ihren Kindern genauso an ihre Grenzen kommen, wie alle anderen auch.
Mich eingeschlossen 😉
Wieder mehr auf das eigene Bauchgefühl zu hören ist gerade in der heutigen Zeit, in der wir alles perfekt machen wollen, ein wunderbarer Vorsatz.
Damit meine ich aber nicht, sich selbst zu belügen und seine eigenen Fehler immer schön zu reden. Sondern wirklich in sich hineinzuhören und zu überlegen, ob wir eine Entscheidung, die unsere Kinder betrifft, aus eigener Überzeugung treffen oder weil wir glauben, dass man das so machen sollte.
Das Ziel könnte hier wie folgt aussehen:
In den nächsten 3 Monaten lese ich statt Erziehungsratgebern Bilderbücher mit meinem Kind!
Am besten suchst Du Dir für dieses Ziel Verbündete. Eine Freundin, die Dich nicht verurteilt, wenn Du etwas anderes machst, als die anderen.
Jemandem, mit dem Du über Schwierigkeiten reden kannst ohne sofort 5 Lösungsmöglichkeiten präsentiert zu bekommen.
Auf die meisten bist Du nämlich längst selbst gekommen. Aber es gibt einen Grund, warum Du das Problem trotzdem noch hast. Weil diese Möglichkeiten nicht DEIN Weg sind mit dem Problem fertig zu werden.
Natürlich können Dich Außenstehende zu neuen Handlungsideen inspirieren, aber nur Du allein weißt was für Dich und Deine Familie wirklich funktioniert.
Erwarte also keine fertigen Lösungen (auch nicht von Erziehern und Sozialpädagogen), denn sie sind nun mal immer “nur” Außenstehende und nicht Teil Deines Familiensystems.
Die einzig wahre Lösung kannst nur Du alleine finden. Auf den Weg dorthin können Dich vertraute oder professionelle Menschen jedoch begleiten.
In 5 Schritten zu Deinen persönlichen Vorsätzen
Wie auch immer Dein Vorsatz für das neue Jahr lautet, versuche folgende Punkte dabei einzubeziehen, um Dein Ziel leichter zu erreichen:
- Nimm Dir nicht zu viel vor. Weniger ist hier mehr.
- Konzentriere Dich auf das, was Dir wirklich am wichtigsten ist. Stelle Deine Prioritäten auf.
- Frage Dich zuerst: Will ich das selbst? Funktioniert das für MICH/MEINE Familie?
- Formuliere Dein Ziel so konkret wie möglich! Am besten S.M.A.R.T. So verlierst Du es nicht aus den Augen.
- Suche Dir einen Verbündeten, der Dich dabei unterstützt. Zum Beispiel die Großeltern, die die Kinder hüten oder die beste Freundin, die mit Dir mitzieht.
Und am wichtigsten: Habe einen super Start ins neue Jahr, freue Dich auf viele neue, kleine und große Abenteuer und lass die guten Vorsätze auch mal sausen, wenn´s sein muss!
Alles Liebe
Deine Lotti
Fotos: www.pixabay.com
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