Wildtierpark in Hanau – Eure Stadt mit Kind
Ihr Lieben,
ich hatte Euch in der letzten Woche ja bereits angekündigt, dass es hier noch einen zweiten Beitrag für meine Blogparade “Eure Stadt mit Kind” von einer Nicht-Bloggerin geben wird. Dafür ist sie aber eine Do-Instagramerin und zwar eine richtig tolle!
Als Kuestenmaedsche teilt sie nicht nur wunderbare Bilder aus ihrem Alltag mit Mann und Sohnemann – ihr Profil gehört übrigens zu jene, bei denen einem beim Anblick unwillkürlich ein “Hach, ist das schön!” entfleucht 😉 – sondern sie schreibt dazu zumeist sehr inspirierende und kurzweilige Gedanken nieder, bei denen ich mich regelmäßig dabei erwische ein kleines bisschen neidisch auf ihre Sicht der Dinge zu werden 😀
Ich freue mich daher unheimlich, dass sie uns heute mitnimmt auf einen ihrer Familienausflüge und uns ein Stück an ihrem Leben teilhaben lässt!
Viel Spaß im Wildtierpark mit dem Kuestenmaedsche!
Heut darf ich euch eines meiner liebsten Ausflugsziele im Frankfurter Raum vorstellen.
Ich weiß nicht wie es bei euch war, aber in meiner Kindheit, gehörte der Besuch im Wildpark so fest zum Herbst, wie raschelndes Laub, der erste zart glitzernde Frost am Morgen und warmer Apfelkuchen am Sonntag. Natürlich kann man auch im Sommer wunderbar in Wildparks gehen, aber so richtig romantisch, werden Sie doch erst im Herbst, wenn die Blätter bunt sind, der Atem der Tiere wie Watte in der kalten Luft hängt und man danach zu Haus heiße Schokolade bekommt!
Die “Alte Fasanerie” in Hanau, zu der ich euch heut mitnehmen möchte, haben wir zwar im Sommer entdeckt, jedoch wird sie von uns in den nächsten Wochen bestimmt noch das eine oder andere Mal besucht werden.
Von Frankfurt aus, ist der Besuch natürlich mit ein klein wenig Fahrtzeit verbunden, die sich aber unbedingt lohnt. Was ich an diesem Park so sehr mag, ist… Hmmmmm eigenlich alles. Vor allem aber die Tierfreundlichkeit, an die dort vor allem anderen gedacht wurde (Ja, auch vor der Unterhaltung der Besucher). Denn was mich an Zoos und auch leider vielen Wildparks schon immer sehr gestört hat ist, dass die Tiere sehr oft in winzigen Gehegen hocken, auf dem Präsentierteller und keinerlei Möglichkeit haben, sich der glotzenden Masse zu entziehen. Selbst die Rampensäue unter uns Menschen, wollen sich doch auch hin und wieder mal vor der Welt verstecken… Warum das also den Tieren vorenthalten?
In der Alten Fasanerie zumindest, wir das ganz hervorragend gelöst. Die Gehege sind unfassbar groß. Wenn man es ganz genau nimmt, ist es ein Wald mit ein paar Zäunen hier und da, damit sich der böse Wolf nicht aus Versehen zu Bambi verirrt. Was das natürlich mit sich bringt ist, dass es eben auch sein kann, dass man an einigen Gehegen nichts zu sehen bekommt. Das ist zwar für die Kinder unter Umständen schade aber es lehrt sie doch vor allem eines: Das Tiere eben, wie in freier Wildbahn vorgesehen, nicht dem Menschen als Unterhaltung und Kuscheltier dienen, sondern ein selbstbestimmtest Leben führe. Das sie entscheiden, wann sie wohin gehen, ob man sie zu sehen bekommt oder eben nicht. Und auch, dass man dafür belohnt wird, wenn man sich nicht verhält wie eine Abrissbirne sondern sich im Lebensraum von anderen Lebewesen respektvoll und leise verhalten sollte. Eine Lektion, die – wie ich finde – nicht früh genug beigebracht werden kann, um eventuell eine Generation hervorzubringen, die sich nicht verhält wie die Axt im Walde und sich als Krone der Schöpfung sieht unter deren Gnade andere Spezies existieren DÜRFEN.
So, nun aber genug mit der Moralkeule, denn neben diesem ganz wunderbaren Haltungskonzept, bringt der Wildpark auch einiges an Spaß und Abenteuern mit sich. Es gibt zwei große und sehr liebevoll angelegte Spielplätze, auf denen nach Herzenslust und ausgiebig getobt werden kann. Mit umstehend vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten für Muddi und Vaddi, die in der Zeit einfach mal die frische Waldluft atmen können.
Überall im Park verteilt sind zudem Erkundungsplätze, an denen die Kinder sehr spielerisch zum Beispiel einheimische Baumarten und Wildlosung kennen lernen und bestimmen können.
Es gibt vom Hauptweg abgehend einen kleinen Platz mit einem Großen und vielen kleinen Indianertipis. Es scheint so, dass dort nach Absprache mit der Parkorga auch gegrillt werden darf.
Es gibt auch eine Falknerei mit Vorführungen, die wir allerdings noch nicht besucht haben. Sie kostet extra, um die aufwendige Versorgung und Pflege der wertvollen Greifvögel zu gewährleisten. Da wir in unserem Leben jedoch schon drölfzig Falknervorstellungen gesehen haben und unser 17 Monate alter Sohn noch etwas zu jung ist, um davon wirklich was zu haben, haben wir bisher darauf verzichtet.
Was jedoch schon für die Kleinsten ein Highlight ist, ist der Haustier- und Streichelzoo, mit allerlei Geflügel, Ziegen und Kaninchen und Meerschweinchen. Sehr goldig und davon haben auch Einjährige schon etwas. Die Fütterung der Raubtiere haben wir bei unseren Besuchen leider immer verpasst, da sie meistens in Bens Mittagsstunde fällt und wenn ich ihn dafür wecke, habe ich den Rest des Tages ein anderes Raubtier an der Backe. 🙂 Es gibt zwei Wolfsrudel (weiß) und einige Großkatzen (Luchse und Bergkatzen) im Park. Und obwohl die Wölfe zwar meistens gut sichtbar, dafür aber stinkefaul in der Gegend rumliegen, gilt vor allem bei den Luchsen – ich sehe was, was du nicht siehst. Auch hier geht es eben danach, worauf die Tiere Lust haben.
Im Eingangsbereich, gibt es zu festen Zeiten die Möglichkeit zum Ponyreiten. Die Eltern oder großen Geschwister, dürfen den kleinen Reiter am Zügel durch eine kleine Route durch den Park führen. Auch hier wird Rücksicht auf die Tiere genommen. Das Pony, das zurück kommt hat erstmal Pause.
Wenn man sich jetzt fragt, wie man für diesen ganzen Tag denn die Energie aufbringen soll – es gibt zwei Imbissbuden – eine feste, eine auf Rädern. Dort gibt es kleine Snacks und heiße und kalte Getränke und den weltbesten FrozenYoghurt mit Vanillegeschmack. Wie Softeis nur mit seeeeeeeeehr viel weniger Kalorien.
Das ehemals angeschlossene Restaurant außerhalb des Parkgeländes ist leider geschlossen. Es bietet zwar noch einen hübschen Anblick, aber leider nicht mehr. Nach dem Parkbesuch – den man nicht ohne einen kurzen Abstecher im Waldmuseum direkt hinter der Kasse beenden sollte – kann man – wenn er geöffnet hat im nahen Hofladen frische Lebensmittel kaufen und sich zu Haus was leckeres kochen ODER im Cafe del Sol in Hanau ganz entspannt kochen lassen. Ja, das ist eine Restaurantkette und ja, es geht hier um den Wildpark. ABER die sind dort so familienfreundlich und das Cafe mit seiner luftigen Veranda mit den großen Holzschaukeln so abwechslungsreich und vor allem schnell in der Bedienung, dass es defintiv eine Erwähnung verdient hat um einen erlebnissreichen Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Den Anfahrtsweg und auch die tollen Sonderveranstaltungen (fast alle allerdings eher für größere Kinder), wie Lagerfeuer und Nachtwanderungen, findet ihr unter http://www.erlebnis-wildpark.de/.
Schreibe einen Kommentar