6 Einrichtungsfehler beim Kinderzimmer – und wie Du sie vermeidest!
Kinder haben keinen Anspruch auf ein eigenes Kinderzimmer!
Jedenfalls keinen gesetzlichen.
Dennoch haben in Deutschland viele Kinder ein eigenes Reich, und zwar schon vor ihrer Geburt.
Ich glaube, das erste Zimmer für das Zicklein hatten wir im 5. Schwangerschaftsmonat fertig. Allerdings war es gleichzeitig auch Gästezimmer.
Das erste wirklich eigene Kinderzimmer bekam sie mit einem Jahr.
Und ungefähr 1/2 Jahr lang habe ich über die perfekte Einrichtung und Gestaltung nachgedacht.
Ich kann mich noch an mein erstes Kinderzimmer erinnern.
Berliner-Altbau. Meine Mama hatte sämtliche Disneyfiguren mit Plakafarbe an die Wände gemalt. Ich habe es geliebt!
Dennoch wollte ich von Anfang an ganz bewusst keine Kinderhelden an der Kinderzimmerwand.
Denn Trends und Vorlieben ändern sich schneller als Kinderschuhgrößen. Und nach 12 Umzügen in 30 Jahren hatte ich die Nase voll vom Renovieren.
Kinderhelden á la Elsa & Anna gab es daher nur als Accessoires und austauschbarer Bilder.
Doch trotz meiner sorgfältiger Planung und akribischer Recherchen machte ich einen ganzen Haufen “Fehler”, die ich heute bei der Kinderzimmereinrichtung nicht mehr machen würde.
6 Einrichtungsfehler beim Kinderzimmer
1. Einen flauschigen Kinderzimmerteppich kaufen
Ich bin kein Fan von Auslegware im Kinderzimmer.
Viel zu schwer austauschbar, wenn sie fleckig oder unansehnlich wird.
Aber Kinder, besonders kleine, spielen am besten und liebsten auf dem Fußboden.
Ein Teppich für Gemütlichkeit und Wärme ist also Pflicht.
Für meine allerliebsten Lieblingsmenschen sollten es besonders flauschige Exemplare sein. Nur das Beste versteht sich!
Blöd nur, das man auf flauschigen Teppichen weder himmelhohe Wolkenkratzer noch besonders kunstvolle Straßenzüge für die Matchbox-Autos bauen kann.
Entweder das Spielzeug versinkt darin oder fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus im Hurrikan.
So tauschte ich den fluffig-flauschig-weichen Teppich nach 7 Monaten kurzerhand gegen einen kurzflorigen Teppich, mit dem wir nun alle glücklich sind.
2. Zu wenig Lichtquellen installieren
Das Zicklein hat in seinem Zimmer mittlerweile 6 künstliche Lichtquellen, und ich möchte heute keine davon missen.
In den meisten Fällen haben Kinderzimmer eine Decken- und eine Nachttischlampe. Zugegeben, das sind auch die wichtigsten.
Aber zusätzliche Lichtquellen bringen weitere Möglichkeiten und Vorteile.
So sorgt eine Schreibtischlampe für optimal ausgeleuchteten Mal- und Bastelspaß, eine Lichterkette für eine gemütliche Atmosphäre, ein Spotlight oder eine Lightbox für ein optisches Highlight und eine Taschenlampe für lustige Schattenspiele oder gegen die Angst vor dem Monster unter dem Bett.
Gut ausgeleuchtete Räume erhalten mehr Tiefe und wirken dadurch größer. Gerade bei kleinen Kinderzimmern sind mehrere Lichtquellen also ein Muss!
3. Zarte Vorhänge ans Fenster hängen
Zarte Vorhänge, egal ob weiß oder bunt, sind ein optisches Highlight im Kinderzimmer und unterstreichen jedes Raumambiente.
Und doch haben sie auch einen gewaltigen Nachteil:
Weil die Vorhänge Licht durchlassen wird es nie so richtig dunkel im Zimmer.
Laut Schlaf- und Gesundheitsexperten haben Untersuchungen und Schlafmessungen gezeigt, dass schon kleine Lichtreize das Ein- und Durchschlafen beeinflussen (www.einfach-gesund-schlafen.com).
Wer also nur Vorhänge zum Abdunkeln des Kinderzimmers hat, riskiert, gerade in den Sommermonaten, dass die Nachtruhe nicht allzu lange währt.
Auch, wenn das Kind ein Nachtlicht zum Einschlafen braucht, sollte man nachts dafür sorgen, dass das Zimmer abgedunkelt und von Sonnenlicht geschützt ist.
Daher sind Verdunklungsvorhänge und Jalousien hier die bessere Alternative.
4. Zu wenig kindgerechte Möbel reinstellen
Wir sind es nicht anders gewohnt: wir nutzen den Raum, den wir zur Verfügung haben voll aus.
Unsere Kleiderschränke sind so hoch wie breit, über dem Sideboard haben wir diverse Regale, in denen Bücher Platz finden und unsere Jacken und Bademäntel hängen an hohen Haken.
Unseren Kindern steht sehr viel weniger Raum zur Verfügung. Nämlich nur so viel, wie sie mit ihrer Körperlänge nach oben hin auch erreichen können.
Niedrige Möbel und Bücherregale sind im Kinderzimmer also Pflicht.
Und zwar nicht nur den Kindern zuliebe, sondern auch für faule Eltern bzw. diejenigen die faule Eltern werden wollen (Siehe zu dem Thema auch meinen Artikel: “Warum faule Eltern pädagogisch wertvoll sind!“).
Kinder, die an ihre Lieblingsbücher und Spielsachen selber rankommen, brauchen weniger Unterstützung der Eltern und können selbstständiger spielen.
5. Keine erwachsenengerechte Möbel reinstellen
Auf jeden Fall ein Fehler!
Denn gerade in den ersten Jahren wirst Du als Elternteil sehr viel Zeit im Kinderzimmer verbringen.
Spielen, Füttern, Wickeln, Schlafen all das wirst Du viele Monate lang begleiten.
Und oft finden diese Aktivitäten im Kinderzimmer statt. Etwa das nächtliche Füttern, wenn Dein Baby bereits in seinem Zimmer schlafen sollte.
Eine bequeme Sitzgelegenheit für Große solltest Du daher auf jeden Fall einplanen.
Und auch noch mit 6,7,8 Jahren wollen die meisten Kinder mit ihren Eltern spielen. Wenn Du dann nicht stundenlang auf dem Fußboden hocken willst, solltest Du Dir etwas einfallen lassen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem bequemen Sitzsack oder einem Sitzkissen? Darüber wird sich Dein Kind bestimmt auch freuen.
Oder Du legst noch eine Matratze ins Zimmer, auf der Du Dich auch ausruhen kannst, während Dein Kleinkind versucht in den Schlaf zu finden 😉
6. Eine Wickelkommode ins Kinderzimmer stellen
Ich schrieb es gerade unter Punkt 5: Häufig findet das Wickeln im Kinderzimmer statt.
Wobei, nach ein paar Monaten meist nicht mehr. Denn dann sind Mama so routiniert, dass sie nicht mehr wegen jeder vollen Windel ins Kinderzimmer rennen, sondern kurzerhand auf der Couch, im Laufstall oder auf dem Fußboden wickeln.
So ist jedenfalls meine Erfahrung.
Einen großen Teil des Tages verbringt man in der Regel im Wohnzimmer oder der Küche. Die liegen bei uns im Erdgeschoss, die Kinderzimmer sind im ersten Stock.
Da möchte man nicht alle 2 Stunden hoch rennen müssen, um das Baby oder Kleinkind frisch zu machen.
Aber auch in einer Wohnung kann es nervig sein ständig den Raum wechseln zu müssen.
Heute würde ich mich definitiv gegen eine Wickelkommode im Kinderzimmer entscheiden.
Viel eher würde ich mir eine Wickelmöglichkeit suchen, die ich an der Wohnzimmerwand oder im Flur befestigen kann. Etwa wie diese hier:
Bild: https://www.amazon.de/KEMMLIT Pamplona Wickeltisch
Oder eine mobile Wickelmöglichkeit:
Bild: https://www.amazon.de/roba-Bade-Wickelkombination
Oder ich würde ganz auf die Wickelkommode verzichten und das Kind auf einer weichen Unterlage am Boden oder auf der Couch (natürlich entsprechend gesichert) wickeln.
Was sind oder waren Deine größten Einrichtungsfehler beim Kinderzimmer? Was würdest Du beim nächsten Kinderzimmer von vornerein anders machen?
Liebe Grüße
Deine Lotti
Pingback:Die Familienküche: Tipps, um sie kinderfreundlich zu gestalten! - Bunter Familienblog | Zicklein & Böckchen
Der hier: “5. Keine erwachsenengerechte Möbel reinstellen”
ist glaube ich der beste Tipp überhaupt! Ob es Geschichten erzählen ist, oder einfach nur bei Krankheit am Bett sitzen, Gold wert 🙂
LG
Caro
Hallo Caro!
Es sind tatsächlich so zahlreiche Situationen, in denen man für ein bequemes Möbelstück im Kinderzimmer dankbar ist, nicht wahr 🙂
Ich kann mich noch erinnern, wie oft ich mich aus dem Gitterbettchen gezwängt habe!
Und wenn es nur eine Klappmatratze ist, die danach wieder im Schrank verschwindet 😉
Vidlen Dank für Deinen Kommentar <3
Liebe Grüße
Lotti
Haha 🙂 Da hast du so Recht! Ich erinnere mich an zu kleine Kinderstühle und schmerzen in Rücken und Schulter weil ich unbequem dann doch auf dem Boden lag.
LG
Caro